Querfeldein am Fernsehturm

In meiner zweiten Heimat Kiel stand das ‚3. Querfeldeinrennen am Fernsehturm’ im Viehburger Gehölz an. Gleichzeitig der dritte Lauf um den Stevens Cyclocrosscup 2011/ 2012. Klar, dass ich da hin musste, auch wenn ich eine Woche vorher noch mit Fieber im Bett lag und meine Teilnahme in weite Ferne gerückt war. Ein kurzer Test im Wald am Samstag zeigte mir aber, dass die Krankheit besiegt war. Pulswerte und Atmung passten, die Beinchen fühlten sich allerdings etwas träge an. Das sollte auch im Rennen so bleiben. Schon kurz nach dem Start merkte ich, dass ich nicht an die Leistung von Horn oder Norderstedt herankommen kann, da hat mir die Erkältung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Trotzdem wurde natürlich das Rennen zu ende gefahren, auch wenn ich mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden sein kann. Platz 13 bringt zwar ein paar Punkte für die Gesamtwertung, aber da waren ein paar Fahrer vor mir, die ich in dieser Saison schon deutlich hinter mir gelassen habe. Warten wir ab, was am nächsten Wochenende passiert.

 Foto: Moritz Breske

Ein Grund dafür, dass ich unbedingt in Kiel starten musste sind die zahlreichen Fans und Bekannten aus meiner Studentenzeit in Kiel. Verwandte, Freunde und Trainingskollegen waren eigentlich überall im Wald verteilt und feuerten mich an. Was für ein Gefühl! Danke Euch, Ihr ward super!
Nachdem ich den zweiten Lauf um den Stevens Cyclocrosscup in Neumünster nur als Fahnenschwenker besuchen konnte fehlten mir ein paar wichtige Punkte für die Gesamtwertung und ich durfte mich ungewohnt weit hinten in der Startaufstellung einreihen. Als es dann endlich losging, wurde mein Vorwärtsdrang in der ersten Kurve auch schon wieder eingebremst. Wenn knapp 30 Fahrer gleichzeitig in die Kurve wollen, dann passiert meistens was und so war es dann auch. Irgendwie war Tim Rieckmann im Getümmel zu Fall gekommen, somit hatten sich natürlich vorne ein paar Fahrer absetzen können. Ich kam eigentlich noch recht gut vorbei und ging auf die Verfolgung. Weitere Fahrer schlossen von hinten zu mir auf und konnten mich in dem von mir ungeliebten flachen, schnellen Teil der Runde auch gleich überholen. Im Windschatten versuchte ich den Anschluss zu halten, was mir nur schwerlich gelang. Die Beinchen waren immer noch sehr müde vom gerade besiegten Fieber.  So kam es, dass ich innerhalb der ersten Runde von Platz 9 auf den 15. Rang zurückfiel. Sehr schnell konnte ich die führenden Fahrer nicht mehr sehen und konzentrierte mich auf die direkten Gegner. Zunächst konnte ich den Anschluss an Gregor Hoops, Michael Lutschewitz und Stefan Henk halten, aber ich hatte immer etwas Abstand zu den dreien. Besonders im technischen Teil der Runde konnte ich immer wieder ein paar Meter dichter ran fahren, auf dem langen ‚Drückerstück’ nach Start/ Ziel wurde der Abstand dann wieder größer. Gegen Mitte des Rennens war der Abstand dann schon auf 30 Sekunden angestiegen. Irgendwann fiel dann aber Stefan Lange zurück und ich konnte mich einen Platz weiter nach vorne arbeiten.
Ungefähr zur gleichen Zeit tauchte vor mir mein Teamkollege Carsten auf. Er hatte im Laufe des Rennens einen Reifendefekt erlitten und musste eine halbe Runde zu Fuß um den Kurs laufen, um dann ein Hinterrad zu erbetteln.
Dafür konnten wir dann zusammen das Rennen fortsetzen und ergänzten uns dabei super. Auf den Flachstücken spannte sich Carsten vor mich und vom technischen Teil bis zur Zieldurchfahrt machte ich dann das Tempo. Gemeinsam konnten wir auf diese Weise schneller vorankommen. Carsten konnte dadurch wieder ein paar seinen Konkurrenten überholen und ich kam immer dichter an die vor mir Platzierten heran. Überholen konnte ich aber leider keinen meiner direkten Konkurrenten. Also musste ich mich mit dem 13. Platz zufrieden geben.

Besser lief es für meine weiteren Teamkollegen Dirk und Michael. Dirk fuhr das ganze Rennen in der Gruppe um Platz 4, musste aber in der letzten Runde zwei Fahrer ‚vorbeilassen’ und beendete das Rennen an Position 6. Michael schüttelte im Laufe des Rennens seine Mitstreiter ab und wurde guter 11. Carsten wurde nach seinem Defekt und der Aufholjagd an Position 24 gewertet.
Bei den Frauen waren Telse und Rebecca am Start. Telse wurde nach 40 Minuten Rennzeit 7. Rebecca musste das Rennen leider vorzeitig mit Belastungsasthma beenden.

Meine nächsten Rennen werde ich am kommenden Wochenende in Bremen bestreiten. Am Samstag geht es um den 4. Lauf zum Stevens Cyclocrosscup und am Sonntag dann um den Nordmeister- und Landesmeistertitel. Hoffentlich habe ich mich bis dahin wieder von meiner Erkältung erholt.

chriz 25. November 2011 Allgemein Ein Kommentar Trackback URI Kommentare RSS

Ein Kommentar zu “Querfeldein am Fernsehturm”

  1. […] im Bett lag und meine Teilnahme in weite Ferne gerückt war.Den kompletten Bericht gibt es bei chriz. Geschrieben am Montag, 28. November 2011 um 08:29 und ist zu finden in Allgemein. Du kannst die […]

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