3. Platz – Chriz schlittert aufs Podium

Am Sonntag ging es in HH-Volksdorf am Allhornsee zur Sache. Der hart gefrorene Boden mit vielen Eisplatten zeigte sich von der garstigen Seite. Nach und nach mussten viele der schnelleren Fahrer das Rennen nach Defekten oder Stürzen beenden. Mit den Bedingungen kam ich einigermaßen zurecht und konnte mich kurzzeitig an Position 2 setzen. Durch einen Fahrfehler in der letzten Runde fiel ich wieder auf Platz 3 zurück, konnte mich aber an Hinterrad von Tim Rieckmann bis zur Zielgeraden halten. Im Sprint kam ich nicht mehr an Tim vorbei, freute mich aber trotzdem tierisch über das beste Ergebnis in einem Crossrennen.

Hier jetzt der ganze Bericht!

 Foto: Petra Junge

Fangen wir zunächst von vorne an. Eigentlich war ich nicht sonderlich motiviert schon wieder ein Rennen bei -7°C und ungewissen Bodenverhältnissen zu fahren. Trotzdem machte ich mich zusammen mit Anni auf den Weg nach HH-Volksdorf. Von der Entfernung her ist dies das Rennen mit der kürzesten Anfahrt, das konnte ich mir also nicht entgehen lassen. Schon bei der Ankunft bemerkte ich, dass deutlich weniger Fahrer und Zuschauer als Tags zuvor an der Strecke und Drumherum aufgeschlagen waren. Schade eigentlich, denn die RG-Hamburg hatte sich viel Mühe gegeben den Kurs in diesem Jahr technischer und spannender zu machen. Anstatt der langen Highspeed-Flachpassage durften wir hier und da ein paar Haken durch das Unterholz schlagen und weil es so schön war, gab es auch noch zwei Hürden zum rüber hüpfen. Der Baumstamm im ersten Trail bot ein weiteres Highlight. Herr S. aus HH. bügelte im Seniorenrennen einfach locker drüberweg.

Am Start fand ich ein Plätzchen in der ersten Reihe und ließ schon mal einen Großteil der knapp 20 Starter hinter mir. Danach wurde es etwas hektisch. Überzeugt von meinen Fahrkünsten bretterte ich fröhlich drauf los und durfte schon in der ersten echten Kurve den rutschenden Bock wieder einfangen. Das Gehirn schien in den ersten drei Runden nicht genug Sauerstoff zu bekommen, denn ich fuhr irgendwie planlos und recht unkonzentriert um den Kurs. So viele Fahrfehler sind mir lange nicht passiert. Langsam wurde es besser und ich kam immer zügiger voran. Dann folgte eine sehr komische Abfolge von Ereignissen. Nach und nach sah ich immer mehr der schnelleren Fahrer mit Reifendefekten oder nach Stürzen am Streckenrand stehen. Es erwischte sowohl Jan Büchmann (Nannook), Stefan Danowski (TrengaDe), Heinrich Berger (HRV), Sebastian Sattler (Hamfelder Hof) als auch meinen Teamkollegen Carsten und noch ein paar weitere Fahrer. Anscheinend waren dort irgendwo auf der Strecke Scherben oder Dornen, die sich nicht mit Fahrradreifen anfreunden konnten. Auch meinen bis dahin gut platzierten Teamkollegen Thorben traf es. Bei ihm löste sich der Hinterreifen in einer Kurve von der Felge. Er wechselte dann auf Danielas Ersatzrad, welches ihm leider etwas zu klein war. Dadurch büßte er ein paar Plätze bis zum Ende des Rennens ein. Bei mir lief es gut, ich hatte keinen Defekt und fuhr relativ gleichmäßig um den rutschigen Kurs. Zwischendrin wurde ich als 5. Platzierter angesagt. Eine Platzierung die mir eigentlich schon gereicht hätte. Nach dem Martin Deprie (Nannook) ebenfalls einen Reifenschaden hatte und das VR wechselte, lag ich drei Runden vor Schluss schon auf Rang 4. Anscheinend erwischte es dann noch einen vor mir platzierten Fahrer, denn eine Runde später bekam ich die Nachricht, dass ich nun schon 3. war. Etwas ungläubig nahm ich noch mal alle Kraft zusammen. Dann tauchte vor mir auf einmal Tim Rieckmann (HRG) auf. Er war durch Defekt und Stürze zurückgefallen. Gemeinsam nahmen wir die letzten beiden Runden in Angriff. An einem kurzen Steilstück konnte ich Tim überholen und lag dann für eine halbe Runde an Position 2. An den Hürden setzte sich dann Tim wieder vor mich und machte das Tempo. Erst bei der letzten Rundendurchfahrt konnte ich wieder an ihm vorbeiziehen. Die folgende Kurve wurde mir dann aber zum Verhängnis. Mir rutschte das VR weg und Tim konnte ein paar Meter Vorsprung herausfahren. Im Laufe der letzten Runde kam ich aber wieder an ihn heran. In Tims Hinterrad bog ich auf die Zielgerade ein. Etwa 100m vor der Ziellinie begann dann unser Sprint, den Tim knapp für sich entscheiden konnte. Gewonnen hat dieses Rennen Tobias Deprie (Stevens), Tim wurde Zweiter und ich freute mich über den dritten Platz.

Die schönen Bilder hat Petra gemacht. Hier findet Ihr noch mehr Bilder von ihr.

 Foto: Petra Junge

chriz 1. Dezember 2010 Allgemein Keine Kommentare Trackback URI Kommentare RSS

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