50. Platz Dolomiti Superbike

Bereits vor zwei Jahren war ich in Niederdorf/ Südtirol/ IT am Start und musste leider nach 80km entkräftet aufgeben. Dieses Jahr stellte ich mich erneut der Herausforderung des, härtesten Mountainbikerennens der Dolomiten’. Ich wurde nicht enttäuscht nach einer Fahrzeit von 2:56:30Std konnte ich den 50. Platz in meiner Altersklasse belegen und damit fünftbester Deutscher werden.

Bereits am Vortag inspizierte ich sowohl die ersten 10km der Strecke als auch die letzten 5km vor dem Ziel, um mir die wichtigsten Stellen einzuprägen. Gerade die Zielpassage bot dabei ein paar Überraschungen und somit war ich froh, mir diesen Streckenabschnitt angesehen zu haben. Die ersten Kilometer waren dagegen unspektakulär. Es ging einen langen gleichmäßigen Asphaltanstieg hinauf, welcher nach 6 Kilometern in einen Schotterweg überging.
Morgens um 7:30 Uhr stellte ich mich in meinem Startblock auf und traf gleich auf zwei meinen Trainingskollegen aus Kiel. Bis zum Start um 8:00 Uhr vertrieben wir uns die Zeit damit das bunte Treiben der 3000 Italiener um uns rum anzusehen. Nach dem Startschuss ging alles sehr schnell. Sofort versuchte ich möglichst weit nach vorne zu kommen und nutzte jede der entstehenden Lücken aus. Im Ort war das keine leichte Aufgabe aber sobald wir in den ersten Anstieg hinein fuhren zog sich das Feld weit auseinander und ich konnte mich immer weiter nach vorne arbeiten. Gerade die leicht welligen Schotterpassagen zwischen Kilometer 5 und 13 liefen bei mir super. Danach schloss sich die erste lange Abfahrt an in welcher ich immer wieder durch langsamere Fahrer aus den vorherigen zwei Startblöcken ausgebremst wurde. Teilweise waren hier Fahrer unterwegs die sehr unsicher auf ihrem Rad waren und auch an einigen Steilstücke absteigen mussten. Dadurch verlor ich leider etwas Zeit, die ich gut hätte gebrauchen können, denn nach der Abfahrt ging die Strecke 20km immer leicht ansteigend durch ein Tal. Hier musste ich die richtigen Mitstreiter suchen, um schnell voran zu kommen. Auf dem breiten Schotterweg bildeten sich schnell kleine Gruppen, die allerdings hauptsächlich aus Fahrern der vorderen Startblöcke bestanden. So fuhr ich zunächst in einer Gruppe die mir eigentlich zu langsam war. Alleine konnte ich aber nicht kraftsparender voran kommen und so musste ich mit dieser Gruppe mitfahren. Nach fünf Kilometern trat ich dann aber doch alleine die Flucht nach vorne an und musste nicht lange warten bis von hinten eine schnelle Gruppe mit Fahrern aus meinem Startblock auf mich auffuhr. Hier klemmte ich mich in den Windschatten und schon ging es flüssiger voran. Bis zum Ende des Tales konnten wir so an vielen unserer Mitstreiter vorbeiziehen.
Nun begann der zweite Anstieg des Tages mit über 10km Länge. Die ersten drei Kilometer nahm ich den Schwung aus dem Tag noch mit und stiefelte sehr zügig den Anstieg hinauf. Aus meiner Gruppe konnte mir dort keiner folgen und auch sonst überholte mich keiner der anderen Fahrer. Danach wurde es mühsam, denn mittlerweile waren die Temperaturen deutlich nach oben gestiegen und der Untergrund wechselte ständig zwischen Schotter und sehr schlechtem Asphalt. Irgendwann hatte ich aber auch diesen Anstieg bezwungen und stürzte mich in die Abfahrt. Die ersten Kilometer ging es hier mäßig steil auf Asphalt hinunter. Nach der erste Kurve drängten sich zwei Italiener an mir vorbei, eigentlich nicht schneller als ich unterwegs waren. Also hing ich nun erstmal hinter den Beiden fest und kam aufgrund der unübersichtlichen Strecke nicht vorbei. Erst als die Abfahrt auf einen Schotterweg geführt wurde fand ich eine geeignete Stelle zum Überholen. Die beiden ‚Bremsklötze’ sah ich danach nicht wieder. Jetzt folgte für mich der schönste Teil der Strecke. Die Schotterabfahrt zog sich über insgesamt 10km hin und als guter Abfahrer konnte ich hier noch einige Fahrer aus meinem Startblock überholen. Ca. 5 Kilometer vor dem Ziel war die Abfahrt dann vorbei und es folgte der Teil der Strecke den ich am Tag zuvor bereits besichtigt hatte. Ich wusste, dass noch zwei kurze Gegenanstiege auf Asphalt bevor standen und fuhr etwas ruhiger um nicht zu überziehen. Trotzdem bekam ich am zweiten Anstieg Krämpfe in den Beinen und musste etwas Tempo rausnehmen. Nach zwei Minuten hatten sich die Beine aber wieder erholt und ich konnte durchziehen bis zum Ziel.
Nach 2:56:30Std kam ich auf Platz 50 in meiner Altersklasse über den Zielstrich und wurde somit fünftbester Deutscher. Aus meinem Startblock waren in meiner Altersklasse nur 5 Starter schneller. In der Gesamtwertung bin ich auf Platz 228 von über 1500 Startern gewertet worden.

chriz 20. August 2009 Allgemein Keine Kommentare Trackback URI Kommentare RSS

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