Deutsche Meisterschaft Querfeldein 2009
DM Cross
Die Deutsche Meisterschaft im Querfeldeinfahren fand in diesem Jahr im fränkischen Strullendorf statt. Klar, dass ich da hin musste, obwohl ich natürlich nicht zu den richtig guten Fahrern gehöre. Trotzdem kam am Sonntag dann ein respektabler 34. Platz heraus, mit dem ich sogar den deutschen Ex-Meister im Crosscountry, Wolfram Kurschat hinter mir ließ.
Da Strullendorf nicht mal eben um die Ecke von Hamburg liegt, erfolgte die Anreise bereits am Freitag. Zusammen mit meinen 4 Teamkollegen und zwei Betreuern fuhren wir in zwei Kleintransportern in Richtung Frankenland. Das Thermometer schwankte schon während der Fahrt zwischen -2 und -10 °C, was uns nicht gerade hoffen ließ. Ohne Probleme erreichten wir unser Hotel in Hirschaid und machten es uns gemütlich. Den Abend verbrachten wir dann beim örtlichen Italiener der wohl das Geschäft seines Lebens machte, denn dort war die gesamte deutsche Crosselite eingefallen und machte sich über die Nudelvorräte her.
Nach dem Frühstück machten wir uns mit dem Auto nach Strullendorf auf, um ein paar Runden auf dem Kurs zu drehen. Die Temperaturanzeige im Fahrzeug zeigte dabei komische Sachen an. Am Hotel waren es -16°C, an der Strecke angekommen hatten wir schon -19°C!!! Dazu lag überall 5-10cm Schnee. Mit den kuscheligsten Sachen die ich dabei hatte und im modernen Zwiebellook machte ich mich dann auf die Strecke um schon mal die rutschigsten Stellen ausfindig zu machen. Der Kurs war angenehm gut zu fahren, in einigen Kurven musste man jedoch aufpassen, da sich der Schnee dort schon in Eis verwandelte. Doch der Kurs gefiel mir ausgesprochen gut, bis auf eine viel zu lange Zielgerade auf Asphalt. Sonst hatte der Veranstalter eine schöne Runde in den Schnee gesteckt. Alles was das Herz begehrt war mit dabei: Wiese, Wald, Spielplatz, Treppe und eine Brücke machten die Strecke anspruchsvoll und abwechslungsreich. Nach einer Stunde hatte ich genug gefroren und rettete mich in den warmen Transporter zurück. So langsam trafen auch meine Teamkollegen ein und wir fuhren zum Duschen und ausspannen ins Hotel.
Gegen Mittag ging es dann wieder an die Strecke, denn meine Teamkollegen Barry und Jan sollten am frühen Nachmittag im U23 Rennen starten. Bei mittlerweile nur noch -10°C erreichte Jan den 13. und Barry den 18. Platz. Den Abend ließen wir dann wieder beim Italiener ausklingen.
Am nächsten morgen zeigte das Thermometer immer noch deutlich zweistellige Temperaturen an, leider immer noch mit dem negativen Vorzeichen. Nach dem Frühstück räumten wir unsere Zimmer und machten uns wieder auf in Richtung Fahrerlager. Mein Renne sollte erst um 14:30 Uhr stattfinden, somit hatte ich noch viel Zeit, um mich vorzubereiten und im Wagen ein wenig zu schlafen. Am späten Vormittag schaute ich mir das Rennen der Masters an. Hier wurde von Jens S. eine eindrucksvolle Solovorstellung gegeben. Aus Hamburger Sicht war aber auch der dritte Platz von Robert K. ein super Ergebnis.
Nach dem Rennen hieß es dann aber für mich mit der Vorbereitung zu beginnen. In der angrenzenden Sporthalle konnte man sich bei normalen Temperaturen umziehen und danach ging es auf die Rolle im vorgewärmten Zelt.
Die Startaufstellung war aus meiner Sicht erfreulich, denn ich wurde als Losnummer zwei gezogen. Das bedeutete, dass ich mich gleich hinter den Fahrern mit Deutschlandcuppunkten auf Platz 34 einreihen konnte. Hinter mir standen noch mal genauso viele Fahrer und froren um die Wette. Der Startschuss war dann die Erlösung, mit vollem Krafteinsatz zog die Meute los, bis nach 20 Metern einer der Konkurrenten ins Straucheln kam und noch ein paar Leute mit in den Graben schoss. Zum Glück fuhr ich auf der rechten Seite des Feldes und konnte unbeschadet am Sturzgeschehen vorbeiziehen. Etwa an Position 25 ging ich ins Gelände und konnte mich aus dem gröbsten raushalten. Trotzdem fuhr ich voll am Anschlag, da ich versuchen musste so lange im Rennen zu bleiben wie möglich. Die richtig schnellen Leute fuhren vorne ein Höllentempo und schon nach einer Runde konnte ich sie nicht mehr sehen. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Überrundungen anstanden. Durch den Sturz beim Start waren auch einige schnellere Fahre hinter mir in das Gelände eingebogen. Diese Fahrer fuhren nun nach und nach wieder an mir vorbei und ich versuchte einige Zeit an deren Hinterrad zu bleiben, was mir einigermaßen gelang. Trotzdem rutschte ich immer weiter nach hinten durch. Nach der vierten Runde merkte ich auch, dass ich etwas zu viel angezogen hatte. Dadurch war ich nicht ganz so schnell unterwegs, wie ich es mir erhofft hatte. Am Depot entledigte ich mich meiner Handschuhe, riss das Trikot vorne auf und schon ging es etwas besser. Zwei Runden später war dann aber auch schon Schluss für mich. Der Führende Philipp Walsleben überrundete mich nach 45 Minuten Rennzeit. Ich rollte noch bis zum Depot. Holte meine Jacke ab und machte mich auf den Weg zur Dusche.
Am Ende bin ich auf dem 34. Platz gewertet worden. Eine Platzierung mit der ich zufrieden bin, und die mit meinen Leistungen aus dieser Saison übereinstimmt. Im Vergleich zum letzten Jahr in Herford habe ich mich um 6 Plätze verbessert. Mehr war nicht drin.
Am 18.01. steht jetzt noch das letzte Rennen der Saison an. In Appelbüttel findet der Finallauf zum Stevens Cyclocrosscup statt.
Tollo Brudi 🙂