2. Platz Cross Country-Rennen Bad Doberan
Im ersten Rennen der Saison konnte ich gleich einen Platz auf dem Siegerpodest erringen. Dabei musste ich nur Kai Sokolowski (HSG Uni Greifswald) den Vortritt lassen und landete souverän auf dem 2. Rang. Dritter wurde Dirk Holz (HSG Uni Greifswald).
Mein Trainingspartner Sören Thomßen (RST-Lübeck) konnte im U19 Rennen ebenfalls zweiter werden. Markus Weinknecht (Team Empower) hatte leider einen rabenschwarzen Tag erwischt. Nach drei Defekten erreichte er dennoch den 15. Rang in der Männerwertung.
Das erste Rennen der Saison ist immer etwas Besonderes. Ich selbst konnte im Vorfeld weder meine eigene Leistung noch die Stärke der anderen Teilnehmer genau einschätzen. Gerade nach der Erkältung in der letzten Woche war ich etwas verunsichert und wollte einfach nur probieren ‚was geht’.
Da kam mir das Rennen in Bad Doberan gerade recht. Hier hatte der Radsportverband Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit Paul Lein einen schönen Kurs im Wald abgesteckt. Das Gelände meinte ich schon vom Crossrennen im November letzten Jahres zu kennen, aber der nun zu fahrende Kurs stellte sich vollkommen anders dar. Der Start erfolgte auf einer kurzen Geraden, um gleich darauf in den ersten Trail abzubiegen, der etwas wellig neben dem Hauptweg verlief. Eine 90° Kurve mit quer liegenden Bäumen und einer fiesen Wurzel bremsten sogleich den Vorwärtsdrang. Hier wurde gleich das fahrerische Geschick auf die Probe gestellt. Die nächsten 1,5km zogen sich leicht wellig quer durch den Wald und an einem Feldrand entlang. Der Untergrund war fest, dementsprechend hoch gestaltete sich hier das Tempo. Im Anschluss daran folgten mehrere kurze, steile Anstiege mit jeweils einem Flachstück dazwischen. Ein wenig Zickzack und eine schnelle Abfahrt brachten die Fahrer dann wieder auf die Start-Ziel-Gerade. Pro Runde galt es 5,3km und ca. 65hm zu befahren.
In der Männerklasse standen 21 Fahrer am Start, darunter 13 Hobby- und 8 Lizenzfahrer. Wir Lizenzfahrer durften als erstes starten, kurz danach wurden dann die Anderen auf die Strecke gelassen. Ich erwischte eine super Start und konnte mich am Ende der Geraden als erster in das Gelände stürzen. Am Ende des ersten Trails hatte ich schon ein paar Meter Vorsprung vor meinen Konkurrenten. Am nächsten Anstieg waren dann allerdings Kai Sokolowski und Svante Johanßon (RSG Nordheide) wieder an mir dran. Auch die anderen Fahrer waren nicht weit hinter uns. Kai und Svante wollten es heute scheinbar wissen und schlugen gleich ein hohes Tempo an. Ich befürchtete schon einen klassischen ‚Motorplatzer’ in der ersten Runde, wollte aber unbedingt an den Beiden dranbleiben. Noch im Verlauf der ersten Runde konnte sich Kai nach vorne absetzen und wurde das gesamte Rennen nicht mehr eingeholt. Zwar konnten wir ihn noch eine ganze Zeit lang sehen, aber der Abstand wurde nicht kleiner. Zusammen mit Svante hechelte ich Kai hinterher, hinter uns kamen Dirk Holz (HSG Uni Greifswald) und Andreas Dulkies (Bad Doberaner SV) gleichzeitig immer dichter an uns heran. Nach zwei Runden konnte Svante dann das hohe Tempo nicht mehr mitgehen. Ob er einen Defekt hatte, habe ich nicht mitbekommen, jedenfalls war ich nun kurzzeitig alleine unterwegs, bis Dirk und Andreas sich zu mir gesellten. Wir bildeten eine gut harmonierende Dreiergruppe, in der ich den größten Teil der Tempoarbeit verrichtete. Zwischendurch spannte sich Dirk immer mal wieder auf den Flachstücken vor Andreas und mich. Schnell merkte ich, dass ich an den kurzen, steilen Anstiegen immer ein paar Meter auf die Beiden herausfahren konnte. Auf den Geraden hatten wiederum Dirk und Andreas ihren Vorteil. Also versuchte ich in jeder Runde ein paar kleine Attacken an den Anstiegen zu setzen, um die Beiden irgendwann müde zu machen. Auf den Flachstücken ließ ich sie immer wieder herankommen. Wie schon zu Anfang geschrieben, war ich mir nicht sicher, wie stark die Beiden waren und wollte deshalb nichts durch einen frühen Angriff riskieren. Ich wartete deshalb bis zur Mitte der letzten Runde und setzte dann am vorletzten Steilstück ca. 2,5km vor dem Ziel meine Attacke. Dadurch konnte ich gut 30m Vorsprung herausfahren, die ich nun versuchte zu halten. Bis zum nächsten Anstieg kamen die beiden wieder etwas dichter und ich beschleunigte am letzten Steilstück noch einmal. Danach gab es nur noch eins: Vollgas! Die Lunge und die Beine brannten wie Feuer und es fiel mir schwer, mich zu konzentrieren. In der vorletzten Kurve fuhr ich noch fast gegen einen Baum, streifte diesen aber nur leicht mit der Hüfte. Erst kurz vor dem Ziel war ich mir dann sicher, dass ich den 2. Platz wirklich erreichen konnte. Für mich war dieses Rennen mit das Beste, welches ich je gefahren bin.
Ein besonderes Lob geht noch an die Ausrichter dieses Rennens. Hier wurde mit viel Initiative eine sehr gute Veranstaltung auf die Beine gestellt.
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Das Gesamtergebnis als pdf ist hier zu finden.